Charles A. Lindbergh

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04.02.1902 - 26.08.1974

US-amerikanischer Pilot, erste Alleinüberquerung des Atlantiks 1927

Charles Augustus Lindbergh, Jr. (* 4. Februar 1902 in Detroit, Michigan; † 26. August 1974 in Kipahulu, Maui, Hawaii) war ein US-amerikanischer Pilot und Träger der Medal of Honor.

Lindbergh liess sich 1962 in Corsier-sur-Vevey, in der Nachbarschaft von Charlie Chaplin ein Chalet bauen indem er verschiedentlich die Ferien verbrachte und teilweise über längere Zeit dort lebete.

Ihm gelang am 20./21. Mai 1927 die erste Alleinüberquerung des Atlantiks von New York nach Paris ohne Zwischenlandung, wodurch er zu einer der bekanntesten Personen der Luftfahrt wurde. Die erste Nonstop-Atlantiküberquerung von Amerika nach Europa mit einem Flugzeug war bereits 1919 John Alcock und Arthur Whitten Brown gelungen, und die erste Atlantiküberquerung wurde wiederum einige Wochen davor im Mai 1919 von Albert C. Read beendet.

Ab 1926 beschäftigte er sich mit der Idee des Nonstopflugs von New York nach Paris. Im Mai 1919 hatte Raymond Orteig – ein in Frankreich geborener US-Amerikaner, der es vom Busschaffner zum wohlhabenden Hotelbesitzer gebracht hatte – einen Preis über 25.000 US-Dollar für den ersten Non-Stop-Flug zwischen den beiden Städten, egal in welcher Richtung, ausgesetzt. Einige Piloten waren bereits an dieser Aufgabe gescheitert. Lindbergh kontaktierte den ziemlich unbekannten Flugzeughersteller Ryan Airlines in San Diego und fragte an, ob Ryan eine einmotorige Maschine für diese Strecke bauen könne. Ryan nahm die Herausforderung an, und bereits am 28. April 1927 war das Flugzeug nach nur zwei Monaten Entwicklungs- und Bauzeit fertig. Die Maschine wurde Spirit of St. Louis getauft.

Schon die Überführung des Flugzeugs von Küste zu Küste geschah in Rekordzeit. Am 20. Mai 1927 um 7:54 Uhr schließlich startete Lindbergh vom Roosevelt Field in New York zu seinem Alleinflug, dessen Strecke 5.808,5 km (3.610 Meilen) betrug. Als engagierter Freimaurer trug er während des Flugs das Freimaurersymbol auf seiner Jacke als Glücksbringer, auch das Flugzeug trug das Freimaurersymbol seiner Loge. Aus Gewichtsgründen hatte Lindbergh zugunsten maximaler Treibstoffzuladung auf Funkgerät und Sextant verzichtet und war deshalb nur auf Armbanduhr, Karten und Kompass angewiesen. Größte Probleme bereiteten ihm ein Schneesturm bei Neufundland, das er nach New York und Nova Scotia überflog, sowie die Überwindung der Müdigkeit auf seinem Weg über Südirland und Südengland auf den europäischen Kontinent. Die Navigation gelang ihm allerdings besonders gut, denn als er die Küste von Irland erreichte, war er nur 5 km vom Kurs abgewichen. Es war dann für ihn relativ leicht, an der Küste von Irland und England entlang über den Ärmelkanal Frankreich zu erreichen. Paris schließlich fand Lindbergh durch die weithin sichtbare Citroën-Beleuchtung des Eiffelturms.

In seiner Autobiografie schreibt Lindbergh, dass er mit dem Gedanken spielte, nach Rom weiterzufliegen, weil noch reichlich Treibstoff vorhanden war, er dann dort bei Tageslicht hätte landen können, und weil er sich nicht darüber klar war, wie sehr die Franzosen ihn erwarteten. Nach 33,5 Stunden landete er dann doch auf dem Flughafen Le Bourget in Paris unter dem Jubel einer begeisterten Menschenmenge und gewann damit das Preisgeld. Als „Flying Fool“ (Fliegender Narr) von der Presse tituliert, fand zu seinen Ehren sogar eine Konfettiparade in New York statt – Lindbergh war ein Nationalheld geworden.

Lindbergh war jedoch nicht, wie oft behauptet, der Erste überhaupt, der den Atlantik überflog. Tatsächlich war er schon der 67. Mensch, der dies vollbrachte, denn die erste Non-Stop-Atlantiküberquerung per Flugzeug gelang bereits 1919 John Alcock und Arthur Whitten Brown. Wenige Tage später fuhr das englische Luftschiff R34 nonstop von England nach Mineola/New York und nach einer Landung nonstop zurück. Lindbergh gelang jedoch der erste Non-Stop-Flug von New York nach Paris und die erste Alleinüberquerung des Atlantiks. Der erste Alleinflug über den Atlantischen Ozean von Ost nach West gelang am 4. September 1936 der britischen Pilotin Beryl Markham.

Quelle Biografie:

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