
Quelle | Collection Cinémathèque suisse / Nachlass René Hubert |
Art | Foto¸ 16.5x21.5cm |
Ort/Datum | Culver City¸ ca. 1930 |
Inhalt | Das Foto zeigt René Hubert zusammen mit Adrian (1903-59)¸ dem einflussreichsten und bedeutendsten Kostümdesigner Hollywoods und während vieler Jahre Chefdesigner der MGM Studios. Die Aufnahem ist vermutlich im Sommer/Herbst 1930¸ nach Hubert's Ankunft bei den MGM Studios entstanden. |
US-amerikanischer Kostümdesigner
Gilbert Adrian (* 3. März 1903 in Naugatuck, Connecticut; † 13. September 1959 in Hollywood, Los Angeles, Kalifornien; eigentlich Adrian Adolph Greenberg) war unter dem Namen Adrian einer der bekanntesten und einflussreichsten Kostümbildner in Hollywood.
Adrian war Leiter der Kostümabteilung von MGM und damit verantwortlich für die Kostüme der meisten Filme bis 1941. Er entwarf unter anderem die Kostüme für die wichtigsten Filme von Greta Garbo, Norma Shearer, Joan Crawford und Marion Davies.
Nach einer Ausbildung an der New Yorker School for Applied and Fine Arts (der heutigen Parsons Designschule) und einigen Arbeiten für die Revue George White’s Scandals ging er nach Hollywood, wo er zunächst für Rudolph Valentino arbeitete. Er blieb für fast 20 Jahre bei MGM und stieg rasch zu einem der einflussreichsten Designer von Hollywood auf. Adrian hatte die größten Budgets aller Designer in Hollywood zu Verfügung und verfügte über den mit Abstand umfangreichsten Mitarbeiterstab. Adrian wurde kein einziges Mal für den Oscar nominiert.
Seine teilweise sehr üppigen Entwürfe wurden bald zu Markenzeichen von MGM Filmen. Er arbeitete mit jedem der weiblichen Topstars zusammen und entwickelte je nach Bedarf individuelle Lösungen: bei Norma Shearer bestand das Problem in ihren breiten Hüften und kurzen Beinen, die kaschiert werden mussten. Einige seiner aufwendigsten Kostüme entwarf Adrian für den Shearer-Film Marie Antoinette aus dem Jahr 1938.
Greta Garbo war berühmt für ihr makelloses Gesicht, sodass die Kleider nicht zu sehr davon ablenken durften. Wohl auch deshalb trug die Schauspielerin häufig ausgefallene Hüte, so den Cloche in Herrin der Liebe aus dem Jahr 1928, ein Barett im Stil von Kaiserin Eugénie im Film Romanze, eine Jarmulke in Mata Hari aus dem Folgejahr und eine etwas bizarre Kreation namens Pillbox in Der bunte Schleier von 1934, in dem Garbo jedoch ausdrücklich nicht den titelgebenden Schleier trägt. Am bekanntesten sind jedoch die Entwürfe für Garbos historische Filme, so der Kragen aus Königin Christine, der besonders in Europa in vereinfachter Form den Weg in die Alltagsmode schaffte. Barry Paris berichtet in seiner Garbo-Biografie, dass die Kostüme, die Garbo in Wie Du mich wünschst 1932 trug, darunter ein spektakulärer schwarzer Hosenanzug, eine bewusste Karikatur der Garderobe seien, die Marlene Dietrich in ihren Filmen zeigte.
Seine bekanntesten Kreationen entwarf er jedoch für Joan Crawford. Die Schauspielerin hatte ausgeprägt breite Schultern und breite Hüften. Bislang war meist versucht worden, den Makel zu kaschieren, doch in dem Film Letty Lynton ging Adrian bewusst den gegenteiligen Weg. Er griff eine Idee von Elsa Shiaparelli aus Paris auf und betonte die Schultern noch durch Polster. Diese Schulterpolster wurden für den Rest ihrer Karriere zu einem Markenzeichen der Crawford. Im Scherz meinte Adrian dazu einmal, seine Karriere sei auf den Schultern von Joan Crawford aufgebaut. Als Adrian 1941 den Auftrag erhielt, Greta Garbo für ihren Film Die Frau mit den zwei Gesichtern als typische Amerikanerin zu kleiden, beendete er die Zusammenarbeit mit MGM mit den Worten: „When the glamour goes for Garbo, it goes for me as well.“
Er wurde ein sehr erfolgreicher selbstständiger Designer. Auf persönlichen Wunsch von Joan Crawford entwarf er jedoch ihre Kostüme für die Filme Humoreske von 1946 und Hemmungslose Liebe aus dem folgenden Jahr.
Zu Adrians Lieblingsentwürfen gehörte eine hautenge Kreation, die Kay Johnson 1930 in dem Film Madame Satan trug, sowie ein Hosenanzug aus Goldlamé, den Greta Garbo in Mata Hari anhatte. Einer seiner einflussreichsten Entwürfe war jedoch ein weißes Kleid aus Organdy mit Puffärmeln, das Joan Crawford in Letty Lynton 1932 präsentierte. Das Modell wurde als vereinfachte Kopie bei Macy’s verkauft und von Millionen Amerikanerinnen in der Saison getragen.
Adrian war seit 1939 mit der Schauspielerin Janet Gaynor verheiratet.
René Hubert arbeitete als Kostümdesigner in folgenden Produktionen mit Adrian
1931 Strangers May Kiss (René Hubert uncredited)
1931 The Sin of Madelon Claudet
1943 The Powers Girl
Quelle Biografie:
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