Quelle | Die Schweizer Bundesräte - Ein biographisches Lexikon¸ S. 327 |
Quelle | Sammlung Rolf Ramseier |
Art | Maschinengeschriebener Brief mit eigenhändiger Unterschrift¸ 20x27cm |
Ort/Datum | Bern¸ 07.04.1919 |
Inhalt | Mit Briefkopf "Le Chef de Departement Politique de la Confédération Suisse"¸ beantwortet Autogrammanfrage an einen Sammler aus Genf. |
Graubündner Politiker, 44. Bundesrat
7.12.1863 Scuol, 14.6.1952 Zürich, ref., von Trin. Sohn des Johann, Baumeisters, und der Ottilia geb. Mani. ? 1892 Ursulina Walther, von Tartar, Tochter des Thomas, Brauereidirektors in Neapel. Das Gymnasium verliess C. ohne Abschluss. Nach drei Jahren als Kaufmann im Ausland holte er die Matura nach. 1889 schloss er das Rechtsstud. mit der Promotion in Bern ab. 1890 nahm er seine Arbeit als Advokat in Chur auf.
1891-1913 sass C. im bündner. Gr. Rat (1896 und 1899 Präs.) und tat sich v.a. als Rechts-, Verkehrs- und Erziehungspolitiker hervor. Seine Kandidatur für den Kl. Rat (Regierungsrat) blieb 1893 ohne Erfolg. C. gab dem Bündner Freisinn, den er lange präsidierte, eine feste Parteistruktur. Sein besonderer Einsatz galt der Förderung des Splügenbahn-Projekts. 1899-1913 war er Mitglied des Ständerats. 1912 unterlag er in einer Bundesrats-Ersatzwahl Edmund Schulthess. 1913 wählte die Bundesversammlung C. als zweiten Bündner und ersten Rätoromanen zum Bundesrat. Dem Dep. des Innern stand er bis Ende 1917 vor, dem Polit. Dep. 1918-19. Während des Landesstreiks im Nov. 1918 zögerte C., übernahm dann aber als Bundespräs. die harte Haltung von Armeespitze und bürgerl. Parlamentsmehrheit. Aussenpolitisch galt sein Engagement hauptsächlich dem Beitritt der Schweiz zum Völkerbund. Verkehrs- und sicherheitspolit. Motive liessen ihn für einen Anschluss Vorarlbergs an die Schweiz eintreten, wofür er aber im Bundesrat keine Mehrheit fand. Am 21.1.1920 erklärte C. seinen Rücktritt. 1922-37 überwachte er im Auftrag des Völkerbunds von Katowice (Polen) aus die Einhaltung des deutsch-polnischen Abkommens zu Oberschlesien. Im Militär war C. Major und Grossrichter. Nach 1937 leitete er ein Rechtskonsulentenbüro in Zürich. C.s Name steht für die harte Haltung des Bundesrats im Landesstreik. Wenig erfolgreich agierte er in der Vorarlberger Frage, was seinen Rücktritt mitverursachte. Aussenpolitisch leitete C. die Wende von der absoluten zur differentiellen Neutralität und den Beitritt zum Völkerbund ein.
In den Bundesrat gewählt als Vertreter des Kantons Graubünden am 12. Juni 1913. Rücktritt am 12. Februar 1920. Amtsübergabe am 12. Februar 1920.
Freisinnig-demokratische Partei der Schweiz
Bundespräsident im Jahre 1918
Vize-Präsident im Jahre 1917
1913-1917 Departement des Innern
1918-1919 Politisches Departement
Quelle Biografie:
Dieser Artikel basiert auf dem Artikel Felix Calonder aus dem Historischen Lexikon der Schweiz (HLS) - Onlineversion des Historischen Lexikon der Schweiz. Autorin/Autor: Jürg Simonett. Version : 14.07.2003. |