Nello Celio
12.02.1914 - 29.12.1995
Tessiner Politiker, 80. Bundesrat
12.2.1914 Quinto, 29.12.1995 Bern, kath., von Quinto. Sohn des Romeo und der Margherita geb. Ciossi, Primarlehrerin; sehr früh vaterlos. Gisella Cattaneo. Nach der Mittelschule im Salesianer-Kollegium von Balerna und der kant. Handelsschule Bellinzona studierte C. Rechtswissenschaften in Basel und Bern, wo er 1937 promovierte; danach eröffnete er in Faido eine Notariatspraxis. 1941 wurde er zum Direktionssekr. im kant. Dep. des Innern ernannt, 1944 zum Staatsanwalt des Sopraceneri. 1946 löste er als Vertreter der liberal-radikalen Partei Emilio Forni im Staatsrat ab, wo er die Leitung des Bau- und des Militärdep. übernahm. In der Kantonsregierung setzte er sich, zusammen mit Brenno Galli, für die 1947 gebildete Regierungsallianz zwischen Liberal-Radikalen und Sozialdemokraten (intesa di sinistra) ein. Überdies befasste er sich v.a. mit Energiepolitik und war massgeblich an der Gründung der Elektrizitätswerke Maggia und Blenio beteiligt; mit seinen Verbindungen zu den Elektrizitätsgesellschaften der Deutschschweiz handelte er sich aber auch Kritik ein. 1959 trat er zusammen mit Galli aus dem Staatsrat aus. 1946-47 Präs. der Tessiner liberal-radikalen Partei, 1960-64 Präs. der Freisinnig-Demokrat. Partei der Schweiz. 1963 wurde er in den Nationalrat gewählt, 1966 als Nachfolger des Waadtländers Paul Chaudet in den Bundesrat, wo er zunächst dem Militärdep. und ab 1968 dem Finanz- und Zolldep. vorstand. Gemeinsam mit seinem Kollegen Ernst Brugger gelang es ihm, durch die Begrenzung der Staatsausgaben und höhere Steuereinnahmen die Probleme, welche die in diesen Jahren einsetzende konjunkturelle Überhitzung mit sich brachte, zu vermindern. 1972 war C. Bundespräsident, Ende 1973 trat er von seinem Amt als Bundesrat zurück. Er widmete sich seinem Privatleben, spielte aber weiterhin eine wichtige Rolle in der Politik und Wirtschaft der Eidgenossenschaft. Hauptmann der Schweizer Armee.
In den Bundesrat gewählt als Vertreter des Kantons Tessin am 15. Dezember 1966. Rücktritt am 31. Dezember 1973. Amtsübergabe am 31. Dezember 1973.
Freisinnig-demokratische Partei der Schweiz
Bundespräsident im Jahre 1972, Vize-Präsident im Jahre 1971
1967 Militärdepartement
1968 Finanz- und Zolldepartement / 1968 Militärdepartement
1969-1973 Finanz- und Zolldepartement
Quelle Biografie: