Quelle | Sammlung Rolf Ramseier |
Art | zeitgenössischer Druck aus einer Zeitung |
Quelle | Sammlung Rolf Ramseier |
Art | Eigenhändiger Brief mit Unterschrift¸ 13x21cm |
Ort/Datum | Bern¸ 27.06.1910 |
Inhalt | Mit Briefkopf „Le Président de le Confédération Suisse“ und Zusatz „Confidentielle - Vertraulich“ an den franz. Minister Alfred Maurice Picard (1844-1913) über die Möglichkeiten der Vergabe von Auszeichnungen anlässlich des bevorstehenden Besuchs des französischen Staatspräsidenten Armand Falliéres (1841-1931) in der Schweiz. |
Neuenburger Politiker, Rechtsanwalt und Richter, 35. Bundesrat
14.8.1847 Valangin, 17.11.1922 La Tour-de-Peilz, ref., von La Sagne, Ehrenbürger von Neuenburg und von Cernier (1899). Sohn des Arnold Robert, Bürgers von Valangin, Notars, Friedensrichters, und der Marie-Eliza geb. Cornu. Elisa-Olga Matthey-Doret, Tochter des Ulysse-Frédéric, Grundbesitzers. Rechtsstud. in Neuenburg, Heidelberg und Paris. Als Anwalt war C. 1869-74 Partner von Jules Breitmeyer in La Chaux-de-Fonds. 1873 noch Liberaler, schloss er sich 1874 den Radikalen an. Er war Mitglied des Neuenburger Gr. Rats und 1874-76 Untersuchungsrichter. Als Staatsrat leitete er 1876-99 das Polizeidep., das Dep. des Innern (Verfasser des Gemeindegesetzes von 1888) und schliesslich das Dep. für Landwirtschaft und Industrie. 1883-99 war er Nationalrat (Präs. 1893-94), ab 1899 Bundesrat. Er stand dem Finanz- und Zolldep. (1900, 1903, 1905-09, 1911), dem Justiz- und Polizeidep. (1901), dem Post- und Eisenbahndep. (1902 und 1912) sowie als Bundespräs. 1904 und 1910 dem Polit. Departement vor. Obwohl er sich der Lage der Bundesfinanzen bewusst war, gelang es ihm nicht, das Budget auszugleichen. Hingegen beschleunigte er die Einrichtung der Nationalbank (Gesetz von 1905). Vergeblich forderte er die Modernisierung der Verwaltung und des Polit. Departements und unterstrich die Bedeutung der auswärtigen Beziehungen. Nach seinem Rücktritt aus dem Bundesrat 1912 stand er bis 1921 den Internat. Ämtern für den gewerbl. Rechtsschutz und für geistiges Eigentum vor. Als Pazifist war er ein überzeugter Anhänger des Beitritts der Schweiz zum Völkerbund. C. bestimmte als wichtiger Vertreter der Radikalen während mehr als zwanzig Jahren die Neuenburger Politik. Weniger geschickt war er in Bern, wo er vor und nach dem 1. Weltkrieg für eine Politik der Öffnung eintrat und sowohl den Ausbau der polit. als auch der wirtschaftl. Aussenbeziehungen forcieren wollte, was ihm oft Kritik vom rechten Flügel der eigenen Partei eintrug.
In den Bundesrat gewählt als Vertreter des Kantons Neuenburg am 14. Dezember 1899. Rücktritt am 4. März 1912.
Freisinnig-demokratische Partei der Schweiz
Bundespräsident im Jahre 1904, 1910
Vize-Präsident im Jahre 1903, 1909
1900, 1903, 1905-1909 Finanz- und Zolldepartement
1901 Justiz- und Polizeidepartement
1902 Post- und Eisenbahndepartement
1904, 1910 Politisches Departement
Quelle Biografie:
Dieser Artikel basiert auf dem Artikel Robert Comtesse aus dem Historischen Lexikon der Schweiz (HLS) - Onlineversion des Historischen Lexikon der Schweiz. Autorin/Autor: Eric-André Klauser / EB. Version : 19.12.2003. |