
Quelle | Sammlung Rolf Ramseier |
Art | signierte Fotopostkarte¸ 10x15cm |
Ort/Datum | 24.09.1966 |
Inhalt | Max Daetwyler mit seiner weissen Friedensfahne vor dem Parlamentsgebäude in Havanna¸ Kuba. Er war vom 24. Juni bis 21. Juli 1965 in Kuba. Er wurde von Fidel Castro nicht empfangen - danach war er bis 26. August in Miami zur Gründung einer provisorischen Regierung für ein freies¸ neutrales Kuba¸ wie die Schweiz. |
Quelle | Sammlung Rolf Ramseier |
Art | Eigenhändiger Brief mit Unterschrift¸ 20x30cm |
Ort/Datum | Zumikon¸ 13.09.1967 |
Inhalt | Daetwyler schreibt über seine Beweggründe und Ideale¸ eines der schönsten und eindrücklichsten Autographen meiner Sammlung. Text : "Geliebte Freunde ! Es ist keine grosse Sache¸ die ich mache. Ich mache nur so gut ich kann Reklame für den Weltfrieden. So im Orient¸ damit die Leute endlich einsehen¸ es muss ohne Waffengewalt u. Menschenmord gehen¸ zwischen den Staaten¸ denn im eigenen Lande ist es doch auch nicht erlaubt¸ einander zu bedrohen¸ u. gar zu ermorden. Meine Grundlage ist der einfache Glaube an Gott. Ich bin längst zur Kirche ausgetreten¸ weil die Kirche die Lehre Christi verrät¸ statt Liebe u. Güte zu predigen. Jesus wollte das Reich Gottes begründen¸ nicht selbst als ein zweiter Gott gefeiert werden. Das ist so einfach¸ dass es jedes Kind begreift. Ich danke Ihnen für Ihre Aufmerksamkeit u. sende Ihnen beste Grüsse. In Liebe Max Daetwyler" |
Quelle | Sammlung Rolf Ramseier |
Art | unsigniert |
Ort/Datum | Genf¸ 15. Januar 1962 |
Inhalt | Das Bulletin No. 2 der Welt-Friedens-Zeitung von Max Daetwyler zur Gründung der neuen Genfer Convention gegen Atomwaffen. |
Schweizer Kriegsdienstverweigerer, Pazifist und Anhänger der Abstinentenbewegung
7.9.1886 Arbon, 26.1.1976 Zumikon, ref. (Austritt 1950), von Unterentfelden. Sohn des Gottlieb, Hoteliers, und der Maria Pauline Indermühle, von Andelfingen. 1918 Klara Brechbühl, Tochter des Johann, von Lauperswil. Aus kinderreicher Fam., Schulen in Arbon, kaufmänn. Lehre in Wattwil, Kellner in Rom, Paris und London, dann Gerant in Bern. Im Aug. 1914 verweigerte D. den Fahneneid aus Protest gegen den Wahnsinn des Krieges, wurde psychiatrisch interniert und aus der Armee ausgeschlossen. Er lebte fortan für die Friedensförderung. In Bern gründete er eine Friedensarmee, deren Geldsammlungen behördlich behindert wurden. 1916-18 wohnte D. in Zürich: Eine von ihm und Max Rotter einberufene Kundgebung zur Beendigung des Krieges löste die Novemberunruhen von 1917 aus. D. trat von da an allein auf. Ab 1918 in Zumikon, verkaufte er unter Mithilfe seiner Frau eigene biolog. Gartenbau- und Tierprodukte, Strickwaren und Broschüren. 1932 begann er mit neuen pazifist. Aktionen: Friedensmärschen nach Genf (Begegnung mit Mahatma Gandhi) und Paris, Aktionen in Zürich und München. Im 2. Weltkrieg wurde die weisse Fahne zu seinem ständigen Requisit. Nach dem Tod seiner Frau (1959) trat D. in den Machtzentren und Krisenherden der Welt für den Weltfrieden und die Abrüstung ein, so in West- und Ost-Berlin, Moskau, Washington, Havanna, London, Kairo, Jerusalem und auch im Jura. Von den Regierenden wurde er aber nie empfangen.
D.s Pazifismus basierte auf der unbedingten Anerkennung der christl. Botschaft der Nächstenliebe; die Gewalt des Staates und die dadurch verursachten Kriege sah er in Widerspruch dazu. Diese Erkenntnis führte ihn zu konsequenter Gewaltlosigkeit, die er mit Humor und Witz vertrat. Wegen seiner Aktivitäten im In- und Ausland wiederholt verhaftet, psychiatrisiert und immer auch belächelt, wurde D. als Friedensapostel mit der weissen Fahne zu einer Figur, deren Eigensinn zunehmend zur Auseinandersetzung anregte.
Quelle Biografie:
Dieser Artikel basiert auf dem Artikel Max Daetwyler aus dem Historischen Lexikon der Schweiz (HLS) - Onlineversion des Historischen Lexikon der Schweiz. Autorin/Autor: Markus Bürgi. Version : 16.06.2011. |