Quelle | Sammlung Rolf Ramseier |
Art | zeitgenössischer Druck aus einer Zeitung |
Inhalt | ebenfalls eine Schweizer Briefmarke von 1997¸ welche anlässlich des 100. Jahrestages des Besuches des König von Siam herausgegeben wurde¸ neben dem König ist der damalige Bundespräsident Deucher abgebildet. |
Quelle | Sammlung Rolf Ramseier |
Art | Brief mit eigenhändiger Unterschrift¸ 21.5x32cm |
Ort/Datum | Bern¸ 31.01.1898 |
Inhalt | Von Bundesrat Adolf Deucher signiertes Schreiben mit Briefkopf "Eidgenössisches Handels- Industrie- & Landwirtschafts- Departement". Der Bundesrat hat den Präsidenten des Vereins schweiz. Maschinenindustrieller¸ Peter Emil Huber-Werdmüller zu einem Mitglied der Zentralkommission für die Weltaustellung in Paris 1900 ernannt. Rückseitig auf den 3. Februar 1898 datierter Entwurf des Antwortschreibens von Huber-Werdmüller indem er die Ernennung verdankt und die Wahl annimmt¸ mit eigenhändiger Unterschrift und Zusatz "Copie" von Huber-Werdmüller mit Bleistift. |
Thurgauer Arzt und Politiker, 27. Bundesrat
15.2.1831 Wipkingen (heute Gem. Zürich), 10.7.1912 Bern, kath., von Steckborn. Sohn des Guntram Arbogast, Arztes, und der Katharina geb. Huber. 1860 Paulina Schnebli, Tochter des Franz Adam, von Baden. 1847-51 Stud. der Medizin in Heidelberg, Prag, Wien und Zürich, 1851 Dr. med. in Zürich. 1851-62 Arzt in Steckborn, 1862-79 in Frauenfeld. 1858 stieg D. als Gegner Eduard Häberlins in die thurg. Politik ein. Im Gr. Rat (1858-79, Präsidialjahr 1871-72) trat er 1859 für die Zivilehe und die Beibehaltung konfessionell gemischter Schulen ein, wandte sich aber 1869 gegen die Aufhebung des Klosters St. Katharinental. Als Befürworter der Lukmanierbahn sympathisierte er -- gegen Häberlin -- mit dem thurg. Seetalbahnkomitee. 1868 war er Mitinitiant der Verfassungsrevision. Im Verfassungsrat machte er sich für den sog. Häberlin-Artikel (Verbot der Ämterkumulation), die Initiative, das obligator. Referendum, die Volkswahl der Regierung und eine thurg. Kantonalbank stark. Als freisinniger Nationalrat (1869-72) kämpfte er mit zentralist. und demokrat. Postulaten für die Totalrevision der Bundesverfassung. 1872 trat er wegen fraktionsinterner Differenzen zurück. D. war Mitbegründer des Schweiz. Freisinnigen Volksvereins und 1873 Präs. der thurg. Sektion. 1879 wurde er in den thurg. Regierungsrat (Erziehung, Sanität, Kirchen) und erneut in den Nationalrat (Präsidialjahr 1882-83) gewählt, 1883 folgte die Wahl zum Bundesrat (1883 Justiz- und Polizeidep.; 1884 Post- und Eisenbahndep.; 1885 Dep. des Innern; 1887-1912 Handels-, Industrie- und Landwirtschaftsdep; 1886, 1897, 1903, 1909 Polit. Dep. und Bundespräs.). Als Volkswirtschaftsminister erwarb sich D. grosse Verdienste um den Ausbau des schweiz. Sozialstaats (Unfallversicherung und Subventionierung der Krankenkassen 1911). Den Arbeiterschutz trieb er durch das Phosphorverbot in der Zündholzindustrie (1898) und die Revision des Fabrikgesetzes (1904-12) voran. Durch Abschluss günstiger Handelsverträge leitete er eine Blütezeit des schweiz. Aussenhandels ein. Den Übergang vom Freihandel zur gemässigten Schutzzollpolitik markierten seine Neuregelungen der Zolltarife von 1884, 1887, 1892 und 1902. Unter D. wurden 1893 das erste Landwirtschaftsgesetz erlassen und 1898 die Schweiz. landwirtschaftl. Versuchs- und Untersuchungsanstalten Liebefeld (heute Eidg. Forschungsanstalt für Milchwirtschaft) bei Bern gegründet. Ehrenbürger von Frauenfeld (1886) und Genf (1896).
In den Bundesrat gewählt als Vertreter des Kantons Thurgau am 10. April 1883.
Freisinnig-demokratische Partei der Schweiz
1883 Justiz- und Polizeidepartement
1884 Post- und Eisenbahndepartement
1885 Departement des Innern
1887 Handels- und Landwirtschaftsdepartement
1888-1895 Industrie- und Landwirtschaftsdepartement
1886, 1897, 1903, 1909 Politisches Departement
1896,1898-1902, 1904-1908, 1910-1912 Handels-, Industrie- und Landwirtschaftsdepartement
Bundespräsident im Jahre 1886, 1897, 1903, 1909
Quelle Biografie:
Dieser Artikel basiert auf dem Artikel Adolf Deucher aus dem Historischen Lexikon der Schweiz (HLS) - Onlineversion des Historischen Lexikon der Schweiz. Autorin/Autor: André Salathé. Version : 07.01.2005. |