Quelle | Sammlung Rolf Ramseier |
Art | zeitgenössischer Druck aus einer Zeitung |
Inhalt | Aus der Autographensammlung des Luzerner Zahnarzt Dr. med. dent. Joseph Häfliger¸ 1880er Jahre. |
Quelle | Sammlung Rolf Ramseier |
Art | Empfehlungsschreiben¸ 22x34cm |
Ort/Datum | Bern¸ 22.07.1864 |
Inhalt | Vom Schweizerischen Bundesrat ausgestelltes Empfehlungsschreiben für den Inspektor der öffentlichen Bauten des Kantons Zürich¸ Oberst Wolff. Der Bundesrat empfiehlt die wohlwollende Aufnahme durch die Autoritäten und Behörden¸ sowie die diplomatischen und konsularischen Vertretungen der Schweiz in England¸ Frankreich und den Niederlanden. Dem von der Zürcher Regierung Beauftragten soll Zutritt zu Irrenanstalten (hospices d aliénés) gewährt werden. Der Bundesrat bittet ihm den Zugang zu den Anstalten zu erleichtern und gegebenenfalls Information die dieser wünscht zu geben. Signiert von Bundespräsident Jakob Dubs und vom eidg. Bundeskanzler Johann Ulrich Schiess (1813-1883). Aus dem dokumentarischen Nachlass von Johann Kaspar Wolff 1818-1891. |
Quelle | Sammlung Rolf Ramseier |
Art | Ernennungsurkunde¸ 33x48cm |
Ort/Datum | Zürich¸ 23.05.1857 |
Inhalt | Ernennungsurkunde für Johann Kaspar Wolff¸ signiert vom Zürcher Regierungspräsidenten und späteren Bundesrat Jakob Dubs. Text : „Schweizerische Eidgenossenschaft Wir Präsident und Regierungsrath des Kantons Zürich urkunden hiermit dass wir auf die gesetzliche Amtsdauer¸ vom 1. Brachmonat (Juni) d. Js. angerechnet zum Bauinspektor für den Hochbau neuerdings gewählt haben : Herrn J. Kaspar Wolff von Zürich. Unter dem Vorbehalte jedoch¸ dass sich der Gewählte allfälligen gesetzlichen Verwindungen in den Verhältnissen seiner Stelle ohne Anspruch auf Entschädigung zu unterziehen habe. Demzufolge ergeht von Uns an alle aufg. Behörden¸ Beamteten und Angestellten die Aufforderung¸ so wie an die betroffenen Privaten der Befehl¸ diesen Beamten in seiner erwähnten Eigenschaft anzuerkennen und Ihm in allen Dienstsachen das Gebührende zu leisten. Zu dessen Urkunde ist Gegenwärtiges mit dem Standessiegel und den Unterschriften unseres ersten Regierungspräsidenten und ersten (durchgestrichen) zweiten Staatsschreiber versehen. Zürich¸ den 23. Mai 1857 Der Erste Regierungspräsident Jk. Dubs Der erste (durchgestrichen) zweite Staatsschreiber A. Vogel“. Arnold Vogel (1824-1891)¸ von Zürich¸ zweiter Staatsschreiber von 1853-1861. Aus dem dokumentarischen Nachlass von Johann Kaspar Wolff 1818-1891. |
Zürcher Politiker, Journalist, Staatsanwalt und Richter, 12. Bundesrat
26.7.1822 Affoltern am Albis, 13.1.1879 Lausanne, ref., von Affoltern am Albis. Sohn des Jakob, Metzgers, Wirts und Posthalters, und der Anna Barbara geb. Näf. 1) Franziska Friederike Kempfer, aus Württemberg, 2) Paulina Heitz, Tochter des Daniel, Seidenfabrikanten, aus Stäfa. Gymnasium in Zürich, Rechtsstud. in Bern, Heidelberg und Zürich, Dr. iur. 1843. Als Helveter und Radikaler nahm D. am 2. Freischarenzug 1845 und am Sonderbundskrieg 1847 teil. Nach seiner Wahl in den Zürcher Gr. Rat (1847) wurde er 1849 Staatsanwalt, arbeitete daneben als Redaktor, u.a. am "Landboten". Dank der Unterstützung durch Alfred Escher wurde D. 1854 in den Zürcher Regierungsrat gewählt. Als Erziehungsdirektor (1855-61) schuf er das Schulgesetz von 1859.
D. wurde 1849 in den Nationalrat (Präs. 1854), 1854 in den Ständerat (Präs. 1856) gewählt. Er gehörte zur liberalen Gruppe um Alfred Escher und bekämpfte im Neuenburger- (1856-57) und im Savoyerhandel (1860) die Radikalen um Bundesrat Stämpfli. Als Nachfolger Jonas Furrers am 30.7.1861 in den Bundesrat gewählt, war er bis zur Wahl Emil Weltis (1866) der starke Mann im Bundesrat (Bundespräs. 1864, 1868, 1870). D. legte in den ersten Jahren das Schwergewicht auf die Aussenpolitik (Handelsverträge mit Nachbarstaaten, Flottenfrage). 1865 regte er die Revision der Bundesverfassung auf föderalist. Basis an. Als sich aber die Zentralisten im Bundesrat und Parlament durchsetzten, trat D. 1871 zurück. Er führte die Revisionsgegner - Altliberale, welsche Föderalisten und Kath.-Konservative - zu einer Koalition zusammen, die 1872 die Totalrevision zu Fall brachte. Sein Kampfblatt "Die Eidgenossenschaft" und seine national-föderalist. Partei scheiterten aber bereits 1874 am Kulturkampf, den D. ablehnte. Schliesslich unterstützte D. die Verfassungsrevision von 1874. Wegen seines Wechsels ins föderalist. Lager fiel er 1872 und 1875 in Zürich in den Nationalratswahlen durch, wurde aber in einem Waadtländer Wahlkreis gewählt. 1854-61 nebenamtl. Bundesrichter, wurde er 1875 vollamtl. Bundesrichter in Lausanne.
D. war ein kreativer und unabhängiger Denker, der, obzwar Realpolitiker, in zahlreichen Schriften auch Visionen über die Schweiz entwickelte. Hauptverdienste bleiben aber seine Initiative für die Revision der Bundesverfassung und sein Kampf gegen eine zu weit gehende Zentralisierung des Bundesstaates.
In den Bundesrat gewählt als Vertreter des Kantons Zürich am 30. Juli 1861. Rücktritt am 28. Mai 1872. Amtsübergabe am 28. Mai 1872.
Freisinnig-demokratische Partei der Schweiz
Bundespräsident im Jahre 1864, 1868, 1870
1861-1863, 1866 Justiz- und Polizeidepartement
1864, 1868, 1870 Politisches Departement
1865, 1871-72 Departement des Innern
1867, 1869 Postdepartement
Quelle Biografie:
Dieser Artikel basiert auf dem Artikel Jakob Dubs aus dem Historischen Lexikon der Schweiz (HLS) - Onlineversion des Historischen Lexikon der Schweiz. Autorin/Autor: Marco Jorio. Version : 16.04.2004. |