Quelle | Sammlung Rolf Ramseier |
Art | Unterschrift auf Karte |
Ort/Datum | 1914 |
Inhalt | Unterschrift vermutlich aus Passepartout herausgetrennt und danach zusammen mit der Portraitphotographie übereinander auf altem Trägerpapier montiert. |
St. Galler Politiker, 39. Bundesrat
19.6.1857 St. Gallen, 23.7.1927 St. Gallen, ref., von St. Gallen. Sohn des Karl. 1884 Frida Clementina Moosherr, Tochter des Hermann Ulrich, Arztes. Nach dem Stud. der Rechte in Genf, München, Leipzig, Strassburg und Zürich (1880 Dr. iur.) war H. 1880-1911 Anwalt in St. Gallen. Für die Liberalen, an deren strafferen Führung in Stadt und Kanton er mitwirkte, gehörte er von 1886-1911 dem Gr. Rat an, den er 1892, 1898 und 1904 präsidierte. Als Ständerat (1896-1911, Präs. 1902-03) trat er v.a. bei der Behandlung jurist. und militär. Geschäfte hervor (Kommissionspräsident für den Erlass des Zivilgesetzbuches 1907). Am 4.4.1911 wurde H. in den Bundesrat gewählt, in dem er zunächst dem Justiz- und Polizeidepartement und 1912-13 dem Militärdepartement vorstand. 1914 wurde er Bundespräsident und wechselte ins Polit. Departement. 1917 nahm er eigenmächtige Sondierungen hinsichtlich eines Friedensschlusses zwischen Deutschland und Russland auf. Die Entdeckung dieser Grimm-Hoffmann-Affäre beeinträchtigte die Glaubwürdigkeit der schweiz. Neutralität und veranlasste H. am 19.6.1917 zum Rücktritt. Danach arbeitete er wieder als Anwalt in St. Gallen und wurde vom Bundesrat 1922 mit den Vorarbeiten zur Revision von Teilen des Obligationenrechts beauftragt. Vor und nach seiner Amtszeit als Bundesrat bekleidete er zahlreiche Ehrenämter (Präs. der Vereinigung schweiz. Stickereiexporteure und des kant. Handelshochschulrates) und Verwaltungsratsmandate (Präs. der Vereinigten Schweizerbahnen und der Maschinenfabrik Oerlikon). H., ein Liberaler konservativer Prägung, hatte in Bundesrat und Parlament eine starke Stellung. Bei seinen Friedensbemühungen 1917 dürfte er mit lauteren Absichten gehandelt, die dt. Machtpolitik und die schweiz. Einflussmöglichkeiten aber falsch eingeschätzt haben. 1899 Oberst.
In den Bundesrat gewählt als Vertreter des Kantons St. Gallen am 4. April 1911. Rücktritt am 19. Juni 1917.
Freisinnig-demokratische Partei der Schweiz
1911 Justiz- und Polizeidepartement
1912-1913 Militärdepartement
1914-1917 Politisches Departement
Bundespräsident im Jahre 1914
Vize-Präsident im Jahre 1913
Quelle Biografie:
Dieser Artikel basiert auf dem Artikel Arthur Hoffmann aus dem Historischen Lexikon der Schweiz (HLS) - Onlineversion des Historischen Lexikon der Schweiz. Autorin/Autor: Marcel Mayer. Version : 18.12.2007. |