Kasimir Friedrich Knörr

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12.05.1808 - 19.03.1882

Luzerner Kaufmann, Spediteur, Bankier und Pionier der Dampfschifffahrt

12.5.1808 Strassburg, 19.3.1882 Luzern, prot., aus Belfort. Sohn des Johann Friedrich, aus Buchsweiler (Elsass) stammenden und 1808 aus Belfort nach Luzern eingewanderten Spediteurs, und der Elisabetha geb. Huber, von Dagmersellen. Karolina Rohr. 1828 trat K. in das väterl. Speditionshaus ein, daneben wirkte er aber auch als bedeutendster Luzerner Privatbankier sowie im Handel. Seine Hauptaktivität konzentrierte sich auf die Spedition entlang der Gotthardroute, später dann auf den Fremdenverkehr. Durch eine umfassende Bewirtschaftung der Strecke von Basel bis an die ital. Grenze mit Hilfe lokaler Fuhrunternehmer senkte er die Umlade- und damit die Transportzeiten. Zu diesem Zweck förderte K. die Schifffahrt auf dem Vierwaldstättersee (1835 Gründung der ersten Dampfschiffgesellschaft) und war bis 1872 in versch. Gesellschaften an führender Stelle tätig. Als beherrschende Figur im Gotthardtransit versuchte er 1852 erfolglos, die Bewilligung für ein Bahnprojekt Luzern-Wolhusen-Willisau-Zofingen zu erhalten. Der spekulative Bau des Luxushotels Europe 1875 in der Nähe des geplanten, aber nicht verwirklichten Gotthardbahnhofs und der verlustreiche Konkurs der Gewehrschäfte- und Möbelfabrik Pays & Sohn führten schliesslich 1877 zum Aufsehen erregenden Zusammenbruch des Bankhauses Knörr.

Quelle Biografie:

Dieser Artikel basiert auf dem Artikel Kasimir Friedrich Knörr aus dem Historischen Lexikon der Schweiz (HLS) - Onlineversion des Historischen Lexikon der Schweiz. Autorin/Autor: Markus Lischer. Version : 21.10.2008.