Franz Bernhard Meyer von Schauensee

zurück



19.10.1763 - 10.11.1848

Luzerner Politiker, Justiz- und Polizeiminister der Helvetischen Republik

19.10.1763 Luzern, 10.11.1848 Luzern, kath., von Luzern. Sohn des Franz Rudolf Dietrich. Bruder von Friedrich Fridolin, Ludwig und Maurus. ? 1796 Maria Josepha Rüttimann, Tochter des Johann Jost, Kleinrats. Schwager des Vinzenz Rüttimann. M. besuchte ab 1771 das Jesuitenkollegium in Luzern, 1779-80 dasjenige von Pruntrut. Danach trat er in die Schweizergarde in Paris ein, in der er bis zum Hauptmann aufstieg, bevor er 1782 nach Luzern zurückkehrte. Hier begann seine polit. Karriere: 1782-98 wirkte er als Grossrat, 1787-89 als Landvogt von Büron und Triengen sowie 1791-93 von Habsburg. Er gehörte zum Kreis der Luzerner Spätaufklärung und pflegte Beziehungen zu Johann Kaspar Lavater, Hans Caspar Hirzel, Paul Usteri, Peter Ochs, Johann Heinrich Pestalozzi und Philipp Emanuel von Fellenberg. Bei versch. Aufenthalten in Paris (1780-82, 1790, 1795 und 1802) knüpfte er auch Kontakte zu Charles François Lebrun, Emmanuel Joseph Sieyès und Henri Grégoire. 1782-94 war er Mitglied der Helvet.-Militär. Gesellschaft, ab 1786 der Helvet. Gesellschaft, die er 1796 präsidierte, ab 1787 der Freimaurer in Basel sowie ab demselben Jahr der aufgeklärten Luzerner Lesegesellschaft. Während der Helvetik wurde er 1798 Minister der Justiz und Polizei. Als Unitarier trat er Ende 1801 von seinen öffentl. Ämtern zurück, ging jedoch ohne besondere Funktion 1802 noch an die Consulta nach Paris. Beruflich betrieb er in Luzern Handels-, Speditions- und Kommissionsgeschäfte. 1814 kehrte M., nun an der Spitze der Luzerner Restaurationsbewegung, in die Politik zurück. Er gehörte dem Kl. Rat von Luzern an, amtierte als Staatssäckelmeister und förderte u.a. den Bau der Gotthardstrasse. Ferner war er 1816-31 Administrator der eidg. Kriegskasse. Nach dem liberalen Umschwung zog er sich 1831 endgültig zurück.

Quelle Biografie:

Dieser Artikel basiert auf dem Artikel Franz Bernard Meyer von Schauensee aus dem Historischen Lexikon der Schweiz (HLS) - Onlineversion des Historischen Lexikon der Schweiz. Autorin/Autor: Markus Lischer. Version : 13.01.2011.