Historisch-Biographisches Lexikon der Schweiz¸ 1929
Quelle
Sammlung Rolf Ramseier
Art
Visitenkarte¸ 4.25x6.5cm
Inhalt
Original-Visitenkarte aus den 1830/40er Jahren "de Muralt Conseiller".
Quelle
Sammlung Rolf Ramseier
Art
Ernennungsurkunde¸ 30x46cm
Ort/Datum
Zürich¸ 28.06.1843
Inhalt
Ernennungsurkunde für Johann Kaspar Wolff¸ signiert vom Zürcher Bürgermeister Hans Conrad von Muralt als Präsident des Kriegsrathes und vom Sekretär Hauptmann J. Schäppi. Mit papiergedecktem Siegel "Kriegsrath". Text : "Der Kriegsrath des Eidgenössischen Standes Zürich ernennt Herrn Caspar Wolf von Zürich¸ als 2.ten Unterlieutnant beim Genie (Pontonier). Derselbe hat alle mit dieser Stelle verbunden Pflichten zu erfüllen¸ soll in dieser Eigenschaft von Jedermann anerkannt¸ und ihm von seinen Untegebenen der schuldige Gehorsam geleistet werden. Zürich¸ den 28. Juny 1843 Der Präsident des Kriegsrathes C. von Muralt Bürgermeister Der Secretair J. Schäppi Hauptmann". Aus dem dokumentarischen Nachlass von Johann Kaspar Wolff 1818-1891.
31.10.1779 - 10.12.1869
Zürcher Politiker und Unternehmer, Bürgermeister, Tagsatzungspräsident 1840
Geboren am 31.10.1779 Zürich, gestorben am 10.12.1869 in Zürich, reformiert, von Zürich. Sohn des Hans Heinrich, Kaufmanns (Seidenhandel), und der Regula geb. Landolt. Verheiratet seit 1801 mit Anna Cleophea Escher, Tochter des Hans Conrad, Kaufmanns und Hauptmanns. Aus Zürcher Rats- und Zunftgeschlecht, das auf reformierte Locarner Glaubensflüchtlinge des Jahres 1555 zurückgeht. Der Vater nahm seinen Sohn schon früh als Mitarbeiter auf; beide brachten ihr Geschäft, Baumwollspinnerei und Maschinenfabrik, zu großer Blüte. 1809 Mitglied des kantonalen und 1815 des eidgenössischen Kriegsrates. 1812 Mitglied des Kaufmännischen Direktoriums, 1829 dessen Präsident, nach dessen Auflösung 1835-49 Präsident der kantonalen Handelskammer. 1813 Chef der Standeslegion, 1816 Oberst und Inspektor der Kavallerie. 1831 Eidgenössischer Oberst. 1814-53 Mitglied des Grossen Rates. Bis 1823 Mitglied des Grossen Stadtrates von Zürich. 1818 erwirkte er als Gesandter in Paris die Rückerstattung der 1799 auferlegten Zwangsanleihen General André Massénas durch Verhandlungen mit dem Herzog von Wellington. 1821 Eidgenössischer Kommissär im Tessin. 1823-32 und 1839-44 Mitglied des Kleinen Rates bzw. des Regierungsrates (konservativ-liberal/gemässigt), 1831/32 und 1839-1844 als Bürgermeister. 1839 nach dem „Züriputsch“ Mitglied des als provisorische Kantonsregierung eingesetzten ergänzenden Staatsrates. 1829-1832 und 1839-1844 Mitglied des Staatsrates und 1839-1844 Präsident des Kriegsrates. 1822, 1823, 1824, 1827, 1828, 1830, 1831 und 1841 Tagsatzungsgesandter. 1840 Präsident der Tagsatzung. 1832 Rücktritt aus dem Regierungsrat zusammen mit den anderen nichtradikalen Mitgliedern. Der stets heftiger werdende Kampf um die Bundesreform – Aufhebung der Klöster im Aargau und Berufung der Jesuiten nach Luzern – war seiner ausgleichenden Natur so zuwider, dass er 1844 vom Bürgermeisteramt zurücktrat und auch sein Mandat als Mitglied des Grossen Rates ablegte, dem er 30 Jahre lang angehört hatte. Danach erfolgreicher Unternehmer. Seidenhändler. Präsident des Schulrates. 1836 zusammen mit Hans Conrad Pestalozzi-Hirzel Gründer und bis 1866 Präsident der „Bank in Zürich“, der ersten Aktienbank der Schweiz. 1838-1841 Präsident der „Basel-Zürcher Eisenbahngesellschaft“. Mitgründer der Baumwollspinnerei und Maschinenfabrik Neumühle (später Escher, Wyss & Cie.). Verschiedene wichtige diplomatische Missionen. Von Muralt, der zum reichsten Zürcher seiner Generation wurde, pflegte an seinem Wohnsitz „Muraltengut“ ein reges gesellschaftliches Leben. 1838/39 Präsident der Gemeinnützigen Gesellschaft des Kantons Zürich. 1840-1869 Obmann der Gesellschaft der Schildner „zum Schneggen“. Biograph seines Freundes, des Zürcher Bürgermeisters Hans von Reinhardt (1838). Cousin von Hans Conrad Escher (von der Lindt). Von Muralt „scheute {….} sich nicht, der Opposition beizupflichten, so oft seine Überzeugung es gebot; allem Unrecht und Gewaltsamen trat er fest entgegen" (nach Ludwig Meyer von Knonau 1769-1841, Lebenserinnerungen, hrsg. von G. Meyer von Knonau, Frauenfeld 1883, S. 245).
Quelle Biografie:
Dieser Artikel basiert auf dem Artikel Hans Conrad von Muralt aus dem Historischen Lexikon der Schweiz (HLS) - Onlineversion des Historischen Lexikon der Schweiz. Autorin/Autor: Susanne Peter-Kubli. Version : 02.07.2009. Weitere Informationen stammen vom Artikel Hans Conrad Muralt Autor : Edgar Bonjour aus Neue Deutsche Biografie 18 (1997) S. 604 f. - Onlineversion Neue Deutsche Biografie und aus Stefan G. Schmid, Die Zürcher Kantonsregierung seit 1803, Zürich 2003.