
Quelle | Historisch-Biographisches Lexikon der Schweiz¸ 1929 |
Quelle | Sammlung Rolf Ramseier |
Art | Ernennungsurkunde (Brevet)¸ 35x48cm |
Ort/Datum | Bern¸ 31.03.1913 |
Inhalt | Ernennungsurkunde für Lieutnant Walter Hebling¸ von Weinfelden¸ in S. Maria (Italien) zum Oberlieutnant der Feldartillerie. Signiert von Bundespräsident Eduard Müller und vom eidg. Bundeskanzler Hans Schatzmann (1848-1923)¸ mit blindgeprägten Siegel der Schweizerischen Eidgenossenschaft. |
Berner Politiker und Jurist, 33. Bundesrat
12.11.1848 Dresden, 9.11.1919 Bern, ref., dann konfessionslos, von Nidau. Sohn des Eduard, liberalen Pfarrers und Theologieprof. an der Univ. Bern, und der Eleonore Auguste geb. Berthelen. 1873 Emma Vogt. Primarschule und Gymnasium in Bern, 1864 Stud. der Theologie in Genf, 1867-72 der Rechte in Bern, Leipzig, Heidelberg und Paris, 1872 Fürsprecherpatent, Dr. iur., Praktikum im Advokaturbüro von Ständerat Christian Sahli, 1874-80 Gerichtspräsident des Amtsbez. Bern, 1880-88 eigene Anwaltspraxis in Bern, daneben ao. Bundesrichter und Redaktor der freisinnigen "Berner Nachrichten". 1888-95 Stadtpräsident von Bern, 1882-95 Berner Grossrat, 1883-84 Verfassungsrat, 1884-95 Nationalrat (1890 Präs.), 1894-95 Mitglied der Zentralleitung der schweiz. FDP. 1895-1919 Bundesrat (1895-97 bzw. 1912-19 Justiz und Polizei-, 1897-1911 Militärdep., 1899, 1907 und 1913 Bundespräs.).
M. begann seine polit. Karriere Anfang der 1880er Jahre in der Demokrat. Bewegung des Kt. Bern. Als Führer der Stadtberner Freisinnigen war er 1887/88 am Sturz des konservativen Stadtregimes massgeblich beteiligt. Die Reorganisation der Verwaltung, die Einrichtung einer Arbeitslosenfürsorge und die Förderung des kommunalen Wohnungsbaus waren seine Verdienste als Stadtpräsident. Auf Bundesebene setzte er sich für die Vereinheitlichung des Zivil- und Strafrechts und die Revision des Militärstrafrechts ein. Mit der neuen Militärorganisation von 1907 und der Truppenordnung von 1911 schuf er die Voraussetzungen für die militär. Abwehrbereitschaft im 1. Weltkrieg. M. galt als unbestechl. Vorkämpfer des Rechtsstaats. Er starb im Amt; zu diesem Zeitpunkt war er aber wegen des Vorwurfs der Deutschfreundlichkeit, den Westschweizer Kreise in Zusammenhang mit seiner Anwartschaft auf das Amt des Bundespräsidenten gegen ihn erhoben, bereits zum Rücktritt entschlossen. Dr. h.c. der Univ. Zürich. 1888-90 als Oberstdivisionär Kommandant der 5. und 1891-95 der 3. Division.
In den Bundesrat gewählt als Vertreter des Kantons Bern am 16. August 1895.
Freisinnig-demokratische Partei der Schweiz
Bundespräsident im Jahre 1899, 1907, 1913
Vize-Präsident im Jahre 1898, 1906, 1912, 1918
1895-1896, 1897, 1912, 1914-1919 Justiz- und Polizeidepartement
1897, 1898, 1900-1906, 1908-1911 Militärdepartement
1899, 1907, 1913 Politisches Departement
Quelle Biografie:
Dieser Artikel basiert auf dem Artikel Eduard Müller aus dem Historischen Lexikon der Schweiz (HLS) - Onlineversion des Historischen Lexikon der Schweiz. Autorin/Autor: Peter Stettler. Version : 19.11.2009. |