Alfred Rasser

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29.05.1907 - 18.08.1977

Schweizer Kabarettist, Schauspieler und Politiker, Nationalrat

29.5.1907 Basel, 18.8.1977 Basel, kath., dann konfessionslos, Franzose, ab 1917 von Basel. Sohn des Emil und der Berta geb. Stump. ? 1) 1932 Adele Schnell, Tochter des Arnold, 2) 1947 Annemarie Rossellat, Schauspielerin, Tochter des Eduard Emile. 1922-25 kaufmänn. Lehre in Basel. Nach ersten literar. Versuchen erhielt R. 1928-30 bei Oskar Wälterlin am Konservatorium Basel Schauspielunterricht. 1929-35 führte er ein Malergeschäft und gründete 1930 in Dornach eine eigene Theatertruppe. 1934 bestand R. die Schauspielerprüfung und hatte in Charles Ferdinand Vauchers Truppe der Gegenwart im Küchlin-Theater und im Stadttheater Basel erste Erfolge. Als Kabarettist trat er 1935 erstmals im Resslirytti in Basel auf. 1935-41 war R. Mitglied des Zürcher Cabaret Cornichon. Ab 1938 wirkte er in zahlreichen Filmen mit, u.a. 1938 in "Füsilier Wipf" und 1940 in "Die missbrauchten Liebesbriefe". Am Corso-Theater in Zürich spielte er 1940 in "Gilberte de Courgenay" und trat 1941 auch am Schauspielhaus und 1942 am Bernhard-Theater in Zürich auf. Ab Sept. 1942 inszenierte R. Otto Müllers "Dr Basler Pygmalion", eine Bearbeitung George Bernard Shaws, im Küchlin-Theater. 1943 gründete er das Cabaret Kaktus, mit dem er bis 1951 in Basel, Zürich und auf Gastspiel-Tourneen auftrat. 1952-75 spielte R. in Solo- sowie in Theater- und Opernproduktionen in der ganzen Schweiz, im Elsass und in Süddeutschland. Seine Chinareise im Herbst 1954 brachte ihm 1954-55 einen Boykott mit Annullierung von Verträgen ein. 1967-75 sass R. als LdU-Vertreter des Kt. Aargau im Nationalrat, wo er für Friede, soziale Gerechtigkeit und Kultur eintrat. Schon für sein erstes Programm im Basler Resslirytti hatte R. die Jaros?av Hašeks bravem Soldaten Schwejk nachempfundene Gestalt des Hilfsdienstsoldaten Theophil Läppli kreiert. Sie wurde zur Hauptfigur seines zwischen Kabarett und Volkstheater angesiedelten Volksstücks "HD-Soldat Läppli" (1945, verfilmt 1959), dem 1947 "Demokrat Läppli" (verfilmt 1961), 1949 "Weltbürger Läppli", 1958 "Millionär Läppli" und 1970 "Zivilverteidiger Läppli" folgten.

Quelle Biografie:

Dieser Artikel basiert auf dem Artikel Alfred Rasser aus dem Historischen Lexikon der Schweiz (HLS) - Onlineversion des Historischen Lexikon der Schweiz. Autorin/Autor: Hansruedi Lerch. Version : 16.12.2011.