
Quelle | Sammlung Rolf Ramseier |
Art | Eigenhändiger Brief mit Unterschrift¸ 12.5x20cm |
Ort/Datum | Schwyz¸ 11.08.1851 |
Inhalt | Interessantes Schreiben des Nazar von Reding aus Schwyz vom 11. Aug. 1851 an Damian Camenzind Student Gersau¸ (1828-1912) späterer Landammann von 1868-1870. Gefaltet¸ rotes Verschluss-Lacksiegel¸ etwas platt gedrückt¸ aber die 3 Bourbonen-Lilien sind zu erkennen. Der Brief ging über Luzern (Ankunftsstempel Luzern). Text :"Schwyz¸ den 11ten August (Poststempel 1851) Liebster Freund! Du wirst nicht begreifen können wie ich Dir auf Deinen letzten 1.Brief keine Antwort ertheilte. Nun ich will Dir’s erklären. Da in Biberegg ein Bergsturz bedroht¸ so war ich seit zwei Tagen dort u. habe ein wenig komendiert u. encouragiert. Samstag Abend’s erst bekam ich Deinen Brief. Da die Post schon vorbei war so sagte ich dem kleinen Bedreuten er solle auf die Kutscher¸ die vorbeifahren¸ Acht haben u. eine Antwort die ich ihm übergab einem Kutscher geben¸ dass dieser sie auf die Post werfe. Aber nach seiner Versicherung kam keiner. Da ich Dich in meinem letzten Brief zum Mittagessen eingeldaen vergass so thue ich dieses nun mit Freuden u. bitte Dich mir zu glauben¸ dass es uns Allen Freude machen würde wird: Ich erwarte dich also nächsten Sonntag am Morgen in Schwyz. Dein Dich l. Freund N.v.R. Seitlich vermerkt : „Ueber unsere Geheimnisse erklären wir uns dann ohne Zeugen“ |
Inhalt | Portraitgemälde von Nazar von Reding Biberegg |
Quelle | Sammlung Rolf Ramseier |
Art | signierter Empfangsschein¸ 17x21cm |
Ort/Datum | Schwyz¸ 10.12.1859 |
Inhalt | Originalunterschrift von Nazar von Reding-Biberegg¸ Stabslieutnant auf Empfangsschein¸ datiert Schwyz¸ den 10. December 1859. "Nachtrags-Vergütung für mein effectiv gehaltenes Reitpferd". |
Schwyzer Politiker und Landammann, Ständerat
30.6.1806 Schwyz, 28.12.1865 Schwyz, kath., von Schwyz. Sohn des Nazar. ? 1830 Josefa Castell, Tochter des Jakob Ludwig, Salzdirektors. R. genoss 1822-24 in Freiburg und 1825-26 in Luzern Privatunterricht (u.a. bei Père Girard) und studierte 1826-27 Recht an der Akad. Zürich. Da er Einzelkind war, verzichtete er auf eine in der Familientradition liegende Militärkarriere in fremden Diensten. Nach Privatstudien und Liegenschaftsverwaltungstätigkeit engagierte er sich bei der Vaterländ.- und Bürgergesellschaft, bei der Sparkasse, in der sog. Hülfsgesellschaft und beim "Schwyzer. Volksblatt". 1832 wurde er Quartierhauptmann. R. trat für die Rechtsgleichheit der ehem. Beisassen und der äusseren Bezirke ein. Nach der Besetzung des getrennten Kantons durch eidg. Truppen erfolgte R.s Wahl in den Verfassungsrat, dem er als Sekretär diente. Der Misserfolg der alten polit. Garde und die Zerstrittenheit der Führer der äusseren Bezirke ebneten ihm den Weg ins höchste Amt durch die erste in Rothenthurm durchgeführte Kantonsgemeinde, doch wurde er bereits 1834 von der erstarkten Reaktion wieder abgewählt. 1834-40 war er Grossrat und Kantonsrichter für Einsiedeln. Nach der erfolglosen Kandidatur für die Fortschrittlichen 1838 zog er sich von allen Ämtern zurück (Hörner- und Klauenstreit). 1843 wurde er in die Armenpflege und das Waisenamt der Gem. Schwyz, 1844 in das Kantonsgericht und 1846 in die Verwaltung der Oberallmeindkorporation gewählt. R. lehnte das konservative Regime ab, billigte aber den Sonderbund. 1847 war er Major im Hauptquartier der Division ab Yberg. Nach der Kapitulation von Schwyz wählte ihn die letzte Rothenthurmer Landsgemeinde zum Landammann. Eine Strafverfolgung gegen die alte Regierung lehnte R. ab. Er präsidierte den Verfassungsrat und wurde 1848 vom Kantonsrat zum Landammann ernannt. Dank der Verteilung der Ämter auf alle Parteien erreichte er den Abbau alter Feindschaften. R. trieb die Modernisierung der kant. Verwaltung voran. Bis 1850 gingen u.a. die Volksschulpflicht, das Steuergesetz, der Aufbau der Kantonskanzlei, die Errichtung von Strassen und die Reorganisation des Landjägerkorps auf ihn zurück, was ihm den Titel "Baumeister" des neuen Kantons eintrug. 1848 lehnte er die Bundesverfassung wegen zu starker Zentralisierung ab, gab aber nach deren Annahme eine versöhnl. Erklärung ab. 1848-65 wirkte er auch als Kantonsrat, 1850-52 als Regierungsrat, 1852-65 als Präs. des Kantonsgerichts und 1853-54 als Ständerat. R. stand mit konservativen Politikern im Briefkontakt. Mittels der 1849 gegr. "Schwyzer-Zeitung" setzte er sich für die Neutralität und den Föderalismus ein und bekämpfte die antiklerikale Politik der Radikalen.
Landammann von Schwyz
13 Oct 1833 - 1 Jun 1834
15 Dec 1847 - 1850
Quelle Biografie:
Dieser Artikel basiert auf dem Artikel Nazar von Reding aus dem Historischen Lexikon der Schweiz (HLS) - Onlineversion des Historischen Lexikon der Schweiz. Autorin/Autor: Paul Wyrsch-Ineichen. Version : 21.12.2011. |