

| Quelle | Historisch-Biographisches Lexikon der Schweiz¸ 1929 |
| Inhalt | Nach einer Lithographie¸ Schweizerische Landesbibliothek Bern. |


| Quelle | Sammlung Rolf Ramseier |
| Art | Brief mit eigenhändiger Unterschrift¸ 23.5x37cm |
| Ort/Datum | Bern¸ 14.04.1873 |
| Inhalt | Ernennungsschreiben für Johann Kaspar Wolff zum Vizepräsidenten der Jury der 19. Gruppe der Wiener Weltaustellung welche vom 1. Mai bis zum 2. November 1873 stattfand. Signiert vom Vorsteher des Departement des Innern¸ Bundesrat Karl Schenk. Text : „Bern¸ den 14. April 1873 Das Departement des Innern der Schweizerischen Eidgenossenschaft an Herrn Oberst Wolff in Zürich Hochgeehrter Herr ! Das unterzeichnete Departement hat die Ehre¸ Ihnen hiermit zur Kenntniss zu bringen¸ dass Sie¸ auf Antrag der Schweizerischen Centralkommission für die Wiener Weltausstellung vom Schweizerischen Bundesrath durch Beschluss vom 10. dies zum Vicepräsidenten der Jury für die 19. Gruppe der Weiner Weltausstellung¸ befassend das bürgerliche Wohnhaus¸ gewählt worden sind¸ nachdem die Schweiz die Besetzung der Ehrenstelle der Vicepräsidentschaft obiger Gruppe zuerkannt erhalten hat. Der Zusammentritt der Jury in Wien ist auf den 16. Juni ersthin festgesetzt. Ueber die Obliegenheiten und den Geschäftsgang derselben werden Sie rechtzeitig die nöthigen Mittheilungen empfangen. Ein Gesamtverzeichnis der vom Schweizerischen Bundesrathe am 10. dies getroffenen Wahlen zur Besetzung der Jury wird Ihnen demnächst zugehen. Mit ausgezeichneter Hochachtung Eidg. Departement des Innern Schenk“ Aus dem dokumentarischen Nachlass von Johann Kaspar Wolff 1818-1891. |
Berner Politiker, 13. Bundesrat
1.12.1823 (Karl Johann Emanuel) Bern, 18.7.1895 Bern (Verkehrsunfall), ref., von Signau. Sohn des Christian. Neffe des Ulrich. ? 1) 1848 Anna Maria Elisabeth Kehr, Lehrerin, Tochter des Samuel, Arztes, 2) 1873 Rosina Engel, Witwe des Abraham, Hauptmanns, Tochter des Abraham Teutsch, Hauptmanns. Der früh verwaiste S. erhielt eine sorgfältige Ausbildung in Deutschland und am Gymnasium Bern. 1842-45 studierte er Theologie und absolvierte ein Vikariat in Schüpfen, wo er durch die Fam. Kehr in Kontakt zu den Radikalen kam, zu deren Führungsgruppe er bald mit Jakob Stämpfli, Johann Bützberger, Jakob Scherz und Andreas Mathys gehörte. Sein anfängl. Extremismus mässigte sich, er blieb aber kulturkämpferisch und zentralistisch eingestellt. 1850 wurde er Pfarrer in Schüpfen und nahm sich des Armenproblems an. 1855 in die Berner Regierung gewählt, korrigierte er mit Geschick die verunglückte radikale Armengesetzgebung und führte 1861 die Eisenbahn- und 1862 die Erziehungsdirektion. 1857-63 war er Ständerat. 1863 wurde er als Nachfolger von Stämpfli in den Bundesrat und gleich zum Vizepräsidenten gewählt. 1864, 1866-70, 1872-73, 1879-84 und 1886-95 stand er dem Dep. des Innern vor, 1872 dem Finanz- sowie 1875-77 dem Eisenbahn- und Handelsdepartement. 1865, 1871, 1874, 1878, 1885 und 1893 war er Bundespräsident und führte in dieser Funktion ausser 1893 das Polit. Departement. Mit einer Amtszeit von rund 32 Jahren übertrifft er alle anderen Bundesräte. Schwerpunkte seiner gesetzgeber. Tätigkeit waren das Gesundheitswesen, die Waldbewirtschaftung sowie die Kulturpflege (Landesmuseum und Landesbibliothek). Erfolgreich kämpfte er für die Gotthardbahn, dagegen scheiterten 1882 die zentralist. Vorlagen für einen eidg. Schulsekretär und für ein Epidemiegesetz. Sein strenges persönl. Ethos und hohes Pflichtgefühl brachten ihm allg. Verehrung ein. Als er am Morgen des 8. Juli 1895 beim Bärengraben einem taubstummen Bettler ein Almosen geben wollte, wurde Schenk von einer herannahenden Kutsche erfasst und erlitt dabei eine derart schwere Gehirnerschütterung, dass er nicht mehr zu Bewusstsein kam und zehn Tage später starb. Schenk wurde auf dem Bremgartenfriedhof beigesetzt.
In den Bundesrat gewählt als Vertreter des Kantons Bern am 12. Dezember 1863. Verstorben im Amt am 18. Juli 1895.
Freisinnig-demokratische Partei der Schweiz
Sechsfacher Bundespräsident in den Jahren 1865, 1871, 1874, 1878, 1885, 1893
1864, 1866-70, 1872-73, 1879-84, 1886-95 Departement des Innern
1865, 1871, 1874, 1878, 1885 Politisches Departement
1872 Finanzdepartement
1875-1877 Eisenbahn- und Handelsdepartement
Quelle Biografie:
| Dieser Artikel basiert auf dem Artikel Carl Schenk aus dem Historischen Lexikon der Schweiz (HLS) - Onlineversion des Historischen Lexikon der Schweiz. Autorin/Autor: Christoph Zürcher. Version : 12.07.2011. |