
Quelle | Historisch-Biographisches Lexikon der Schweiz¸ 1929 |
Quelle | Sammlung Rolf Ramseier |
Art | Eigenhändiger Brief mit Unterschrift¸ 21x28cm |
Ort/Datum | Bern¸ 26.04.1850 |
Inhalt | Schreiben vom 26. April 1850¸ „Der Direktor des Innern“ signiert von J.R. Schneider. „An den Herrn Regierungsstatthalter von Schwarzenburg“. Es geht um die Brandentschädigung der abgebrannten Äkermatthütte zu Gunsten des Lehrers Gilgen. |
Berner Politiker und Arzt, Tagsatzungspräsident, Initiator der Juragewässerkorrektion
23.10.1804 Meienried, 14.1.1880 Bern, ref., von Nidau. Sohn des Johannes, Wirts, und der Anna geb. Schluep. ? Lucie Dunand. Welschlandjahr, Apothekerlehre in Nidau, Medizinstud. in Bern, Berlin und Paris, 1827 Staatsexamen. Ab 1828 führte S. in Nidau eine Arztpraxis und eine Apotheke. Die Regenerationsbewegung von 1830 begrüsste er, sein polit. Denken wies jedoch bald über sie hinaus. Er stand zeitweise der Bewegung Junge Schweiz nahe und wurde 1835 Mitglied des radikalen Schweiz. Nationalvereins. 1833-35, 1836-46 und 1850-66 sass er im Berner Gr. Rat. 1837 wurde S. Berner Regierungsrat (Inneres), wo er bald eine führende Rolle spielte. Als Inhaber einer Druckerei in Biel, dann in Bern, die von seinem Freund Johann August Weingart betrieben wurde, förderte er radikale Veröffentlichungen und gestaltete den Umschwung in Bern von 1845-46 aktiv mit. S. beauftragte Jeremias Gotthelf mit der Abfassung einer Schrift gegen das Kurpfuschertum ("Wie Anne Bäbi Jowäger haushaltet und wie es ihm mit dem Doktern geht" 1843-44) und schuf eine moderne Medizingesetzgebung. Unglücklich war seine Armengesetzgebung von 1846, dauerhafter das Gewerbegesetz von 1849. Ab 1846 präsidierte er die bern. Eisenbahnkommission. Obwohl S. eine Staatsbahn vorgezogen hätte, beteiligte er sich massgeblich an der Gründung der Ost-West-Bahn, bei deren Konkurs 1861 er einen Grossteil seines Vermögens verlor. Der Sturz der Radikalen beendete 1850 seine Regierungstätigkeit. Auf nationaler Ebene war er 1841-47 mehrfach Tagsatzungsgesandter. Im Nationalrat, dem S. 1848-66 angehörte, setzte er sich für sein Lebenswerk, die Juragewässerkorrektion, ein. Indem er die Beteiligung des Bundes am Gemeinschaftswerk der betroffenen Kantone erreichte, erwies sich S. als Förderer des bundestaatl. Gedankens. Von 1850 bis zu seinem Tod arbeitete er als Arzt am Berner Inselspital. Dr. h.c. der Univ. Bern. Zofinger.
Präsident der Tagsatzung
5. Nov. 1847 - 2. Dez. 1847
Quelle Biografie:
Dieser Artikel basiert auf dem Artikel Johann Rudolf Schneider aus dem Historischen Lexikon der Schweiz (HLS) - Onlineversion des Historischen Lexikon der Schweiz. Autorin/Autor: Christoph Zürcher. Version : 21.11.2012. |