James Schwarzenbach

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05.08.1911 - 27.10.1994

Zürcher Politiker, Nationalrat

5.8.1911 Rüschlikon, 27.10.1994 St. Moritz, ref., ab 1933 kath., von Thalwil und Zürich. Sohn des Edwin, Textilindustriellen aus dem Zürcher Grossbürgertum, und der Elsa geb. von Muralt. Neffe des Alfred, Cousin von Annemarie und Hans Robert. ? 1949 Alice Elisabeth Bühler, Tochter des Gustav Adolf. S. wurde durch Hauslehrer unterrichtet und besuchte das Lyceum Alpinum in Zuoz. Er studierte ab 1930 Geschichte in Zürich und Freiburg, war Mitglied der Nationalen Front, konvertierte während seines Studiums zum Katholizismus und promovierte 1940 in Freiburg. 1947 übernahm er den katholisch ausgerichteten Thomas-Verlag in Zürich, der auch antisemit. Schriften vertrieb. Mit den Enthüllungen "Ich wählte die Freiheit" des abgesprungenen Sowjetbeamten Viktor Krawtschenko gelang S. 1947 ein Bestseller. Der Erfolg veranlasste ihn zu Vortragsreisen, auf denen er seinen Ruf als Antikommunist festigte. 1957-61 arbeitete er als Chefredaktor der "Zürcher Woche". 1963-64 leitete er den "Republikaner". Gleichzeitig war er als aussenpolit. Redaktor am "Rhein. Merkur" und als Verlagsleiter tätig. S. verfasste die polit. Schriften "Die Stunde des Bürgertums" (1953), "Dolch oder Degen" (1964) und "Die Überfremdung der Schweiz - wie ich sie sehe" (1974) sowie die Heimatromane "Regimentsarzt" (1965) und "Belle Epoque" (1967). 1967 wurde S. als Kandidat der Nationalen Aktion (NA) in den Nationalrat gewählt. Der rede- und mediengewandte S. lancierte eine fremdenfeindl. Initiative zur Beschränkung der Ausländerzahl in der Schweiz, die sog. Schwarzenbach-Initiative, die 1970 nach einer leidenschaftl. Debatte in der Öffentlichkeit knapp abgelehnt wurde. Daraufhin zerstritt sich S. mit der NA und gründete die kurzlebige Republikan. Bewegung, die bei den Nationalratswahlen 1971 auf Anhieb sieben Mandate gewann und für die er bis 1979 im Nationalrat sass. 1979 zog sich S. aus der Politik zurück. Ein Jahr später erschien seine Autobiografie "Im Rücken das Volk". Major.

Quelle Biografie:

Dieser Artikel basiert auf dem Artikel James Schwarzenbach aus dem Historischen Lexikon der Schweiz (HLS) - Onlineversion des Historischen Lexikon der Schweiz. Autorin/Autor: Susanne Peter-Kubli. Version : 24.10.2012.