Willy Spühler

zurück



31.01.1902 - 31.05.1990

Zürcher Politiker, 74. Bundesrat

31.1.1902 Zürich, 31.5.1990 Zürich, ref., konfessionslos, dann wieder ref., von Zürich. Sohn des Hans, Buchdruckers und Friedensrichters, und der Marie geb. Nussbaum. ? 1928 Anna Pauline Vogel, Tochter des Emil, Schriftsetzers und Kreisschulpflegepräsidenten. Aus sozialdemokrat.-gewerkschaftl. Elternhaus. Schulen in Zürich, 1920-25 Stud. der Volkswirtschaft in Zürich und Paris, 1925 Dr. oec. publ. 1926-27 Banktätigkeit in Zürich, 1927 beim Internat. Arbeitsamt in Genf, 1928-31 Sekr. der Internat. Lebensmittelarbeiterunion in Zürich, 1931-34 Adjunkt des Statist. Amts der Stadt Zürich, 1935-42 Vorsteher des städt. Arbeitsamts, 1939-48 Aufbau und Leiter der Zentralstelle für Kriegswirtschaft.

S. trat schon 1920 in die SP ein und gehörte 1936-59 der Geschäftsleitung der SPS an. Er war 1930-31 Gr. Stadtrat in Zürich, 1938-55 Nationalrat, 1942-59 Stadtrat (Gesundheits- und Wirtschaftsamt), 1955-59 Ständerat. 1950-59 Mitglied des Schweiz. Schulrats, ab 1951 Mitglied des Zentralvorstands der SRG (1958-59 Präs.). 1959-70 Bundesrat (Post- und Eisenbahn-, ab 1966 Polit. Departement; 1963 sowie 1968 Bundespräs.). Nach seinem Rücktritt präsidierte S. 1971-77 die Stiftung Pro Helvetia.

S. gehörte zu jener Generation der Sozialdemokraten, welche die Integration in den bürgerl. Staat vollzog. Er organisierte die kriegswirtschaftl. Massnahmen Zürichs und galt in den Räten als Spezialist für sozial-, wirtschafts- und finanzpolit. Fragen. Im Bundesrat passte S. das Post- und Eisenbahn- mit dem Ausbau zum Verkehrs- und Energiewirtschaftsdep. den neuen Erfordernissen an (1963); er befürwortete die Errichtung von Atomkraftwerken, bekämpfte aber schweiz. Pläne für eine eigene Atombombe. Als Chef des EDA sorgte er u.a. durch Unterzeichnung internat. Abkommen und Ausbau der Entwicklungshilfe für eine aktivere Präsenz der Schweiz in der Welt, die auch eine vorsichtige Öffnung gegenüber Osteuropa beinhaltete; insbesondere trat er für den UNO-Beitritt ein.

In den Bundesrat gewählt als Vertreter des Kantons Zürich am 17. Dezember 1959. Rücktritt am 31. Januar 1970. Amtsübergabe am 31. Januar 1970.

Sozialdemokratische Partei der Schweiz

Bundespräsident im Jahre 1963, 1968, Vize-Präsident im Jahre 1962, 1967

1960-1962 Post- und Eisenbahndepartement

1963-1965 Verkehrs- und Energiewirtschaftsdepartement

1966-1970 Politisches Departement

Quelle Biografie:

Dieser Artikel basiert auf dem Artikel Willy Spühler aus dem Historischen Lexikon der Schweiz (HLS) - Onlineversion des Historischen Lexikon der Schweiz. Autorin/Autor: Markus Bürgi. Version : 23.02.2012.