
Deutsch-schweizerischer Unternehmer und Erfinder auf dem Gebiet der Kettensägen
Stihl besuchte in Zürich die Volksschule. Danach ging er zu Verwandten nach Deutschland, wo er zunächst die Realschule Singen am Hohentwiel, später das Gymnasium in Düsseldorf-Oberkassel besuchte. Von 1915 bis 1917 diente er im Deutschen Heer und wurde mehrmals verletzt. Danach studierte er Maschinenbau an der Technischen Lehranstalt in Eisenach, wo er 1920 das Ingenieurexamen bestand. Gemeinsam mit Carl Hohl betrieb er von 1923 bis 1926 ein kleines Ingenieursbüro, das ohne großen Erfolg im Bereich Dampfmaschinen aktiv war.
Im Jahre 1926 gründete Stihl in Stuttgart die A. Stihl Ingenieursbüro, die er bis zu seinem Tod leitete. Am Anfang entwarf und konstruierte er Niederdruckdampfkessel. Aber schon 1926 erfand er die erste Elektrokettensäge der Welt, und drei Jahre später baute er seine erste benzinbetriebene Kettensäge. In den 1930er Jahren gelang ihm mit den Kettensägen der Durchbruch mit großen Exportzahlen. Bis 1949 konnte er mit ca. 200 Mitarbeitern einen Gewinn von 3,4 Millionen Euro erzielen.
Die Mitarbeiterzahl wuchs bis 1939 auf 250 Beschäftigte an. Im Jahr 1938 war als zweites Werk eine ehemalige Papiermühle in Neustadt an der Rems (das 1975 in das benachbarte Waiblingen eingemeindet wurde) hinzugekommen. 1944 wurde das Werk in Bad Cannstatt durch einen Bombenangriff zerstört. Die komplette Produktion wurde daraufhin nach Neustadt verlagert.
Den Aufschwung nach dem Krieg brachte die Entwicklung leichter und universell einsetzbarer Einmann-Motorkettensägen ab Mitte der 1950er-Jahre. Ein Verkaufsschlager war etwa die Stihl Contra, die 1959 auf den Markt kam. Das Unternehmen musste 1961 eigens Frachtflugzeuge chartern, um den hohen Bedarf in Kanada und den USA decken zu können. Von 1948 bis 1961 stellte Stihl auch Traktoren mit geringer Leistung für die Landwirtschaft her.
Stihl stieg bis 1971 zum größten Kettensägenhersteller der Welt auf. Ab den 1970er-Jahren erfolgte die Gründung von Produktionsstätten in Deutschland und im Ausland (Brasilien, USA, Schweiz und Österreich), daneben der Ausbau einer umfangreichen weltweiten Vertriebsstruktur mit eigenen Tochtergesellschaften und Importeuren.
Nach dem Tod des Gründers Andreas Stihl im Jahr 1973 übernahm Hans Peter Stihl das väterliche Unternehmen.
Andreas Stihl hatte vier Kinder mit seiner ersten Ehefrau Mia - darunter Eva Mayr-Stihl und Hans Peter Stihl, die nach dem Tod des Vaters die Firmenleitung übernahmen und bis 2002 im Vorstand blieben. Andreas Stihls zweite Ehefrau war Hannelore Stihl (* 1927; † 2009, Rohrbronn).
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