Quelle | Sammlung Rolf Ramseier |
Art | zeitgenössischer Druck aus einer Zeitung |
Inhalt | Aus der Autographensammlung des Luzerner Zahnarzt Dr. med. dent. Joseph Häfliger¸ 1880er Jahre. |
Quelle | Sammlung Rolf Ramseier |
Art | Eigenhändiger Brief mit Unterschrift¸ 16x19.5cm |
Ort/Datum | Solothurn¸ 27.08.1877 |
Inhalt | Eigenhändiges Schreiben in hastiger Schrift¸ ev. an seinen Neffen Robert Vigier (1842-1884)¸ der 1871 die erste Zementfabrik der Schweiz gründete¸ handelt von einem Zollzuschlag auf Zement ("Cement"). Signiert und datiert "Sol. d. 27 August 77 Wilh. Vigier". Aus der Autographensammlung des Luzerner Zahnarzt Dr. med. dent. Joseph Häfliger¸ 1880er Jahre. |
Solothurner Politiker und Landammann, Jurist, Ständerat
27.8.1823 Solothurn, 18.3.1886 Solothurn, kath., dann christkath., von Solothurn. Sohn des Franz Josef Urs Viktor von V., Mitglied des Kl. Rats, und der Anna Maria geb. von Gibelin. Bruder des Urs Viktor. Schwager des Franz Tugginer. ? 1850 Jeanette Salzmann, Nichte des Bf. Josef Anton Salzmann. Höhere Lehranstalt in Solothurn, 1844 Stud. der Literatur, Geschichte und Philosophie in Genf, danach Stud. des Rechts in Bonn, 1847 in Zürich, 1847-48 in Berlin und anschliessend in Heidelberg. 1850-52 Redaktor am "Solothurner Blatt", 1851-56 Anwaltsbüro in Solothurn. 1854-56 Solothurner Kantonsrat, 1856-86 Regierungsrat, 1856-86 Ständerat (Präs. 1862-63, 1882-83). 1850-53 Amtsrichter von Solothurn-Lebern, 1858-74 Bundesrichter (Präs. 1864, 1873). V., der aufgrund seiner demokrat. Gesinnung auf das Adelsprädikat seiner Fam. verzichtete, stieg als Mitgründer und Redaktor des "Solothurner Landboten" sowie als Kantonsrat zum Führer der radikalliberalen Roten auf, leitete mit der Verfassungsrevision von 1856 die Umgestaltung des Kantons im Sinne der Demokrat. Bewegung ein und übernahm für dreissig Jahre als Regierungsrat und Landammann die polit. Führung des Kt. Solothurn. Er erwarb sich Verdienste um das Erziehungswesen, die Industrialisierung des Kantons und den Ausbau des Eisenbahnnetzes und sass in mehreren Verwaltungsräten. Kirchenpolitisch anfänglich gemässigt, machte sich V. die Konservativen zu erbitterten Feinden, als er als Vorsitzender der Diözesankonferenz des Bistums Basel 1863-74 massgeblich an der Amtsenthebung Bf. Eugène Lachats 1873 beteiligt war. 1875-79 gehörte er dem Synodalrat der christkath. Kirche der Schweiz an. Im Ständerat tat er sich im Ringen um einen tragfähigen Kompromiss bei der Bundesverfassungsrevision von 1874 und als Mitglied des Gotthardausschusses hervor. 1864, 1866 und 1881 wurde er für die Bundesratswahl portiert. 1865 weihte V., dessen Vorliebe für die Malerei von seinem Zeichnungslehrer Martin Disteli geweckt worden war, als Präs. des kant. und Zentralpräs. des schweiz. Kunstvereins das Winkelrieddenkmal in Stans ein. 1884 wurde sein patriot. Drama "Der Fall der alten Eidgenossenschaft anno 1798" im Stadttheater Solothurn aufgeführt.
Dieser Artikel basiert auf dem Artikel Josef Wilhelm Viktor Vigier von Steinbrugg aus dem Historischen Lexikon der Schweiz (HLS) - Onlineversion des Historischen Lexikon der Schweiz. Autorin/Autor: Thomas Wallner. Version : 28.02.2013. |