
Quelle | www.wikipedia.org |
Inhalt | Das Gemälde "Bonaparte beim Überschreiten der Alpen am Großen Sankt Bernhard" des französischen Historienmalers Jacques-Louis David aus dem Jahr 1800¸ das er bis 1803 in mehreren Versionen schuf¸ ist eines der bekanntesten Napoléon-Gemälde. Es stellt in idealisierter Form den Übergang Napoléons über die Alpen am Großen Sankt Bernhard-Pass einige Wochen vor seinem Sieg über österreichische Truppen bei Marengo während des Zweiten Koalitionskrieges (1799–1802) dar. Da das Gemälde den Alpenübergang anders darstellt als dieser tatsächlich stattgefunden hat¸ ist es außerdem als Propaganda-Gemälde anzusehen. |
Quelle | Ex-Sammlung Rolf Ramseier |
Art | Brief mit eigenhändiger Unterschrift¸ 19x24cm |
Ort/Datum | Genf¸ 11.05.1800 |
Inhalt | Brief mit eigenhändiger Unterschrift „Bonaparte“ an den franz. Botschafter in der Schweiz¸ Karl Friedrich Reinhard (1761-1837). Datiert Genf¸ den 11. Mai 1800¸ wenige Tage vor der legendären Überquerung des Grossen St. Bernhard Pass durch seine 40‘000 Mann starke Armee (17.-20. Mai). Am 14. Juni schlug er die Österreicher bei Marengo. Mit gestochener Vignette von B. Roger im Ventôse des Jahres VIII für den Konsul Bonaparte. |
Französischer General, Staatsmann und Kaiser, Médiateur de la Confédération Suisse
Brief mit eigenhändiger Unterschrift „Bonaparte“ an den franz. Botschafter in der Schweiz, Karl Friedrich Reinhard (1761-1837). Datiert Genf, den 11. Mai 1800, wenige Tage vor der legendären Überquerung des Grossen St. Bernhard Pass durch seine 40‘000 Mann starke Armee (17.-20. Mai). Am 14. Juni schlug er die Österreicher bei Marengo. Mit gestochener Vignette von B. Roger im Ventôse des Jahres VIII für den Konsul Bonaparte.
Tex
Genève le 21 floréal an 8.
Au ministre de la République française en Helvétie.
J’ai reçu, Citoyen Ministre, votre lettre du 15 floréal. La marche des affaires à Berne me parait fort bonne. Il est hors de doute qu’au milieu d’une campagne extrêmement active, il ne soit très avantageux que le corps législatif voulut se donner un peu de repos. Cependant cela doit être l’effet de sa propre volonté.
Je serai le 23 et le 24 à Lausanne. Je crois qu’il est convenable que vous fassiez connaître à la commission helvétique que les circonstances de la guerre et le desir de protéger le territoire helvétique m’ont décidé à me rapprocher du théâtre de la guerre, et me feront habiter pendant quelques jours différentes contrées de leur république.
Je vous salue
Bonaparte
Übersetzung
Genf, den 21. Floreal Jahr VIII.
An den Gesandten der französischen Republik in Helvetien.
Ich habe, Bürger Minister, Ihren Brief vom 15. Floreal erhalten. Der Gang der Angelegenheiten in Bern erscheint mir sehr gut. Es ist unzweifelhaft, dass es inmitten eines außerordentlich aktiven Feldzuges nicht sehr vorteilhaft wäre, dass sich die gesetzgebende Körperschaft ein wenig Ruhe gönnen will. Jedoch muss sie dies selbst entscheiden.
Ich werde am 23. und am 24. in Lausanne sein. Ich glaube, dass es günstig ist, dass Sie die helvetische Kommission wissen lassen, dass mich die Umstände des Krieges und der Wunsch, das helvetische Hoheitsgebiet zu schützen, veranlasst haben, mich dem Kriegsschauplatz zu nähern, und mich einige Tage in verschiedenen Gegenden ihrer Republik wohnen lassen werden.
Ich grüße Sie
Bonaparte;
15.8.1769 Ajaccio (Korsika), 5.5.1821 Longwood (St. Helena). Zu den ersten Kontakten zwischen General Bonaparte und den Schweizer Kantonen kam es anlässlich seines Italienfeldzugs. Nachdem die franz. Truppen die eidg. Neutralität verletzt hatten, legten die Kantone Protest ein, worauf Bonaparte im Mai 1797 drohte, in Bern einzumarschieren. Im Juni beabsichtigte er, seine Armee von Chiasso aus über den Simplon und durch das Wallis nach Frankreich zurückzuführen, und wandte sich für das Durchzugsrecht an die Walliser Behörden, verzichtete dann aber im Juli auf dieses Vorhaben. In Paris verstärkte der Staatsstreich vom Fructidor (Sept. 1797) seinen Einfluss. Für Bonaparte war klar, dass die Schweiz in den franz. Machtbereich eingebunden werden musste; sie war Angriffs- und Verteidigungsbasis im Krieg gegen Österreich und ihren Alpenpässen kam als Verbindung zwischen Frankreich und Italien strateg. Bedeutung zu. Die franz. Siege in Norditalien im Mai 1797 hatten in den Untertanengebieten Veltlin, Chiavenna und Bormio zu Erhebungen gegen die Drei Bünde geführt. Bonaparte nutzte den eben mit Österreich geschlossenen Frieden von Campoformio, um im Okt. 1797 das Veltlin der Cisalpin. Republik zuzuschlagen. Zunächst hatte er vermutlich als diplomat. List vorgegeben, die Bildung eines vierten rät. Bundes zu beabsichtigen. Bei seiner Durchreise (13.-24.11.1797) zum Kongress von Rastatt wurde Bonaparte in Genf, Lausanne und Basel mit Jubel empfangen, machte aber weder in Bern noch in Solothurn Halt. Sich auf die schweiz. Revolutiosanhänger berufend, die eine militär. Intervention Frankreichs wünschten, unterstützte er die Helvet. Revolution. Auf seine Veranlassung hin besetzte eine Division der Rheinarmee im Dez. 1797 den südl. Teil des Fürstbistums Basel, gleichsam als Auftakt für die Besetzung des ganzen Landes. Die Invasion der Schweiz wurde jedoch nicht von Bonaparte durchgeführt, sondern von General Guillaume Brune (Franzoseneinfall). Bonapartes zweiter Zug durch die Schweiz - er war unterdessen Erster Konsul geworden - fand im Mai 1800 statt. Als die österr. Italienarmee den Süden Frankreichs bedrohte, beschloss der in Zeitnot geratene Bonaparte, mit einer Armee von rund 40'000 Mann über den Gr. St. Bernhard zu ziehen, um die Österreicher in der Poebene zu überraschen. Via Genf, Lausanne, Vevey und Martigny überquerte er den Pass am 20. Mai.
Bonaparte war bestrebt, jegl. Anschein von aktiver Einmischung in die schweiz. Angelegenheiten zu vermeiden. Dennoch unterstützte er, nachdem er Ende 1799 erkannt hatte, dass das Einheitssystem für die Schweiz nicht geeignet war, die gemässigten Republikaner als die treibende Kraft hinter den Staatsstreichen vom Jan. und Aug. 1800 (Helvetische Republik). Er empfahl den eidg. Behörden, vor dem Abschluss eines allg. Friedens, welcher der Schweiz die Wiedererlangung ihres Neutralitätsstatus erlauben würde, keine Verfassungsrevision vorzunehmen. Im Frieden von Lunéville vom Febr. 1801 garantierten Frankreich und Österreich die Unabhängigkeit der Helvet. Republik. Die von Bonaparte und seinen Mitarbeitern im April 1801 redigierte Verfassung von Malmaison wurde nicht umgesetzt, beeinflusste jedoch die zweite Helvet. Verfassung vom Mai 1802. Während dieser ganzen Phase trafen sich Patrioten, Republikaner und Föderalisten abwechselnd mit dem Ersten Konsul, um sich dessen Unterstützung zu sichern, so etwa Pierre-Maurice Glayre und Philipp Albert Stapfer im April 1801 oder Alois von Reding vom Dez. 1801 bis Jan. 1802. Zum Beweis, dass er die Bestimmungen von Lunéville einhielt, zog Bonaparte im Aug. 1802 in bester machiavellist. Manier die Besatzungstruppen zurück, wohl wissend, dass dieser Rückzug zum Bürgerkrieg führen und so eine erneute franz. Intervention ermöglichen würde. Auf Ende Sept. 1802 setzte er einen Waffenstillstand fest, berief die Consulta nach Paris ein und übergab den Schweizern im Febr. 1803 die Mediationsakte. Nachdem er 1804 Kaiser geworden war, fügte N. seiner Titulatur 1806 offiziell den Titel "Médiateur de la Confédération suisse" hinzu. 1810, nach dem Frieden von Wien, nannte er sich auch Herr von Rhäzüns.
Während der Mediation waren die Beziehungen zwischen der Schweiz und N. oft gespannt, so etwa wegen des Truppenunterhalts, der Kontinentalsperre, der Neutralitätsverletzung 1809, der Degradierung des Fürstentums Neuenburg zu einem Satellitenstaat oder der Annexion des Wallis 1810. Mit Ausnahme der Soldaten, deren Tapferkeit und Treue er anerkannte, verachtete N. die Schweizer und drohte dem Land mehrmals mit der Annexion. Auf St. Helena soll er hingegen den Wunsch geäussert haben, die Mitglieder der Fam. Bonaparte mögen sich in der Schweiz niederlassen, namentlich im Kt. Waadt, wo sein Name bis heute mit der Unabhängigkeit verbunden ist. Der Waadtländer Jean-Abram Noverraz, N.s Diener auf St. Helena, übergab dem Kt. Waadt einige persönl. Gegenstände seines Herrn, die er dem Hzg. von Reichstadt nicht hatte zukommen lassen können; sie werden dort noch heute aufbewahrt. Mehrere Schweizer, die mit dem General, dem Ersten Konsul oder dem Kaiser zusammengetroffen waren, beschrieben diese Begegnungen in ihren Memoiren; die Feldzüge wurden von General Antoine-Henri Jomini kommentiert.
Quelle Biografie:
Dieser Artikel basiert auf dem Artikel Napoleon I. aus dem Historischen Lexikon der Schweiz (HLS) - Onlineversion des Historischen Lexikon der Schweiz. Autorin/Autor: Redaktion / AHB. Version : 02.09.2010. |